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Gelenkersatz im Knie

Vom Teilgelenkersatz bis zur Individualprothese für das Knie

Bei schmerzhafter Kniearthrose stellt nach Ausschöpfen der konservativen Therapiemaßnahmen die Implantation einer Kniegelenksprothese eine bewährte Therapieoption dar. Hierbei besteht die Möglichkeit eines Teilgelenkersatzes und der sogenannten Kniegelenkstotalendoprothese, also eines vollständigen Gelenkersatzes. In Einzelfällen kann zudem eine Achskorrektur sinnvoll sein. Bei der totalen Kniegelenksprothese gibt es neben dem Einsatz einer Standardprothese auch die Option, eine maßgefertigte Individualprothese einzusetzen. 

Teilgelenkersatz

Innere oder äußere Schlittenprothese

Wenn nur der innere oder der äußere Gelenkanteil von der Arthrose betroffen ist, sollte die Implantation einer inneren bzw. äußeren Schlittenprothese in Erwägung gezogen werden. Ein solcher Teilgelenkersatz hat diverse Vorteile gegenüber einer Kniegelenkstotalendoprothese. Neben der kleineren Operation mit schnellerer Rehabilitation ist dies vor allem die bessere Funktion mit mehr zufriedenen Patienten bei meist vergleichbarer Haltbarkeit der Prothese. Die Funktion einer Schlittenprothese ist häufig so gut, dass auch Sportarten wie Tennisspielen oder Skifahren wieder möglich sind. Prinzipiell sollte daher immer eine genaue Analyse des Gelenkschadens vor der Operation durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine Schlittenprothese möglich ist. Beim Einsatz von Schlittenprothesen spielt das Alter des Patienten eine untergeordnete Rolle. Auch bei einem Patienten älter als 80 Jahre kann die Implantation eines Teilgelenkersatzes sinnvoll sein. Hier wird die Entscheidung eher in Abhängigkeit des sog. biologischen Alters des Patienten und vom Zustand des Gelenks getroffen. Bei jungen Patienten sollte immer über die Implantation einer Schlittenprothese nachgedacht werden. Gerade hier kommt es im weiteren Leben häufig zu notwendigen Wechseloperationen. Ein Wechsel einer gelockerten Schlittenprothese auf eine Kniegelenkstotalprothese ist da meist kein großes technisches Problem. 

In Deutschland werden zurzeit relativ wenige Schlittenprothesen eingesetzt. Die Forschung geht jedoch davon aus, dass bei ca. 40% der Patienten mit operationswürdiger Arthrose des Kniegelenks die Implantation einer Schlittenprothese möglich ist. Dieser Wert deckt sich auch mit den Erfahrungen in unserer Praxis.

Dr. Walde erklärt Kniegelenk mit Modell

Patellofemoraler Gelenkersatz

Wenn die Arthrose nur das Gelenk zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen (Patellofemoralarthrose) betrifft kann auch hier ein Teilgelenkersatz implantiert werden. Diese isolierte Patellofemoralarthrose ist jedoch sehr selten. Der Anteil der sogenannten PFJ-Prothesen an der Gesamtzahl von Knieprothesen in Deutschland liegt daher bei weniger als 1%. Die isolierte Patellofemoralarthrose tritt vor allem nach Kniescheibenfraktur oder bei Kniescheibeninstabilität z.B. nach Kniescheibenausrenkung auf. Zur exakten Diagnosestellung ist neben den normalen Röntgenbildern die Durchführung einer Kernspintomographie notwendig. Innerhalb der Operation werden lediglich die Kniescheibenrückfläche sowie ein kleiner Teil vom geschädigten Oberschenkelknochen entfernt und durch die Prothese ersetzt. Das Hauptgelenk zwischen Oberschenkelknochen und Schienbeinkopf bleibt dabei erhalten. Bezüglich Funktion und Schmerzreduktion sowie Patientenzufriedenheit zeigt die PFJ-Prothese gute Ergebnisse. Auch ein eventuell notwendiger Wechsel im Verlauf nach Jahren auf eine Kniegelenkstotalendoprothese ist ohne Probleme möglich. Dies ist besonders daher von Bedeutung, da viele Patienten, die für eine PFJ-Prothese Infrage kommen, jünger als 50 Jahre sind.

Schaubild zu Unterschieden zwischen Standardprothesen und Individualprothesen für das Kniegelenk

Kniegelenkstotalendoprothese

Standard-Kniegelenkstotalendoprothese

Sind alle Gelenkanteile von der schmerzhaften Arthrose betroffen, ist ein vollständiger Gelenkersatz (Kniegelenkstotalendoprothese) das Mittel der Wahl, um eine langzeitige Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. Die Kniegelenkstotalendoprothese kommt auch zum Einsatz, wenn die begleitende Achsfehlstellung und/oder die arthrosebedingte Streckhemmung für einen Teilgelenkersatz zu ausgeprägt sind. Bei der Kniegelenkstotalendoprothese werden der innere und äußere Gelenkanteil sowie der Oberschenkelteil hinter der Kniescheibe durch Prothesenkomponenten ersetzt. Je nach Situation kann zusätzlich die Rückfläche der Kniescheibe durch eine zusätzliche Prothesenkomponente ersetzt werden. Die Kniegelenkstotalendoprothese wird umgangssprachlich auch Oberflächenersatz genannt, da hier die geschädigten Knochenoberflächen durch Prothesenkomponenten ersetzt werden. In den meisten Fällen werden die Prothesenkomponenten durch Knochenzement fixiert. Daher ist eine schnelle volle Belastung nach der Operation möglich.

Die Implantation einer Kniegelenkstotalendoprothese ist eine sehr erfolgreiche Operation mit langer Haltbarkeit der Prothesen. In den meisten Fällen kann die Lebensqualität deutlich gesteigert werden. Allerdings zeigen viele, auch internationale, Studien, dass nur 4 von 5 Patienten nach dem Eingriff zufrieden mit dem operativen Ergebnis sind. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Ein Grund liegt aller Wahrscheinlichkeit nach in der Komplexität des Kniegelenkes und der Schwierigkeit, diese mithilfe konventioneller Implantate nachzubilden. Entgegen dem Hüftgelenk, „einem einfachen Kugelgelenk“, sind die mehrdimensionalen Roll- und Gleitbewegungen im Knie ungleich schwieriger nachzubilden und durch ein künstliches Gelenk wiederherzustellen. Der Operateur muss häufig mit einem Standardimplantat einen geeigneten Kompromiss bei der Wahl der richtigen Größe und Positionierung finden.

Grafische Darstellung Knie mit Individualprothese verschiedene Blickwinkel

Individual-Kniegelenkstotalendoprothese

Eine sogenannte Individual-Knieprothese kann in einigen Fällen eine gute Alternative zu einer Standard-Knieprothese sein. Bei der Individual-Knieprothese werden die Implantate für jeden einzelnen Menschen individuell gefertigt. Das bedeutet, dass bei Verwendung einer individualisierten Knieprothese die oben genannten Probleme bezüglich der Positionierung und Größenwahl einer Standardknieprothese wegfallen. Die Anatomie des einzelnen Patienten findet sich in der Form der Implantate wieder und die Passform ist aufgrund der individuellen Herstellung optimiert. Auch die vor der Arthrose bestandene Beinachse wird rekonstruiert. Der entstehende Knochenverlust während der Operation ist geringer als bei einer herkömmlichen konventionellen Prothese. Dies kann bei einem eventuell späteren Wechsel von Bedeutung sein. Für eine solche individualisierte Knieprothese kommen vor allem Patienten mit außergewöhnlicher Anatomie oder nach stattgehabten Unfällen mit Knochenbeteiligung infrage. 

Um eine Kniegelenkstotalendoprothese individuell fertigen zu können, benötigt der Prothesenhersteller ein spezielles CT. Anhand dieses CTs rekonstruieren die Ingenieure ein 3D-Modell des Kniegelenkes und der Beinachse. Nach der Analyse werden die Implantate exakt nach der Anatomie des Patienten designt und gefertigt. Um die Planung der Ingenieure genau umsetzen zu können, werden auch die Instrumente mithilfe eines 3D-Druckers maßgefertigt. Der gesamte Prozess nimmt ab dem CT-Scan 6 Wochen in Anspruch.

Zuletzt bleibt anzumerken, dass bisher nicht gezeigt werden konnte, ob es durch die Verwendung der individualisierten Kniegelenkstotalendoprothesen zu einer Verbesserung der Kniefunktion kommt oder die Patientenzufriedenheit höher ist. Entsprechende Studien dazu sind jedoch in Arbeit bzw. finden gerade statt.

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