Kniegelenkstotalendoprothese
Standard-KniegelenkstotalendoprotheseSind alle Gelenkanteile von der schmerzhaften Arthrose betroffen, ist ein vollständiger Gelenkersatz (Kniegelenkstotalendoprothese) das Mittel der Wahl, um eine langzeitige Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. Die Kniegelenkstotalendoprothese kommt auch zum Einsatz, wenn die begleitende Achsfehlstellung und/oder die arthrosebedingte Streckhemmung für einen Teilgelenkersatz zu ausgeprägt sind. Bei der Kniegelenkstotalendoprothese werden der innere und äußere Gelenkanteil sowie der Oberschenkelteil hinter der Kniescheibe durch Prothesenkomponenten ersetzt. Je nach Situation kann zusätzlich die Rückfläche der Kniescheibe durch eine zusätzliche Prothesenkomponente ersetzt werden. Die Kniegelenkstotalendoprothese wird umgangssprachlich auch Oberflächenersatz genannt, da hier die geschädigten Knochenoberflächen durch Prothesenkomponenten ersetzt werden. In den meisten Fällen werden die Prothesenkomponenten durch Knochenzement fixiert. Daher ist eine schnelle volle Belastung nach der Operation möglich.
Die Implantation einer Kniegelenkstotalendoprothese ist eine sehr erfolgreiche Operation mit langer Haltbarkeit der Prothesen. In den meisten Fällen kann die Lebensqualität deutlich gesteigert werden. Allerdings zeigen viele, auch internationale, Studien, dass nur 4 von 5 Patienten nach dem Eingriff zufrieden mit dem operativen Ergebnis sind. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Ein Grund liegt aller Wahrscheinlichkeit nach in der Komplexität des Kniegelenkes und der Schwierigkeit, diese mithilfe konventioneller Implantate nachzubilden. Entgegen dem Hüftgelenk, „einem einfachen Kugelgelenk“, sind die mehrdimensionalen Roll- und Gleitbewegungen im Knie ungleich schwieriger nachzubilden und durch ein künstliches Gelenk wiederherzustellen. Der Operateur muss häufig mit einem Standardimplantat einen geeigneten Kompromiss bei der Wahl der richtigen Größe und Positionierung finden.